Bericht

MAURETANIEN IST WUESTE

WUESTE IST MAURETANIEN

Bericht, Margret Schenk

6 Tage Trekking im Ouarane, dem grossen Erg im Süd Süd-Osten von Chinguetti

Oase Lagueila-Ould Thale-Tinouarderit-Zerga

Dieses Trekking bietet vieles :

Umwerfende Landschaften, Dünen so weit das Auge reicht, ein topfebenes Reg mit verbrannten Steinen, Oscherwald und kleinen Sträuchern, zerklüftete Bergwüsten wo die Dünen daran hinaufklettern, eine verborgene Oase, die einzige im ganzen Erg Ouarane und Brunnen wie im Märchen, eine erstaunliche Vielfalt von Pflanzen und Tieren, und sehr viel Stille.

Ausgehend von Chinguetti Direktion Süden wandert man in die Dünen hinein. Meine Güte, so viele Dünen ! Und es werden immer mehr, immer höher und spektakulärer. Was für eine Vielfalt von Formen und Farben, was für eine Vollkommenheit und Schönheit, was für ein Erlebnis, so zu wandern !

Am ersten Tag geht man nur vier Stunden, um sich anzupassen. Die anderen Tage dann fünf einhalb bis sechs Stunden. Man steht am Morgen früh auf, packt das Camp zusammen, isst und los geht’s. Jeder findet bei den langen Märschen das, was er sucht : Training, Challenge, Abstand von der Hektik des Alltags, Stille oder Meditation etc. Nach vier Stunden werden die Dromedare abgeladen und es gibt immer feinen Tee und eine warme, gut nährende Mahlzeit, sowie eine ausgiebige Siesta. Dann geht es für mindestens zwei Stunden weiter bis zum vorgesehenen Ort wo das Camp dann wieder hergerichtet wird für das Abendessen und die Uebrnachtung. Nachdem alles aufgebaut ist gibt es Tee und Knabbersachen. Das Nachtessen besteht immer aus einer Suppe, was sich sehr bewährt hat um Flüssigkeit aufzufüllen, und einem kompletten Essen (Reis, Fleisch, Gemüse) mit Dessert, in Form von Früchten. Fast immer backen unsere Begleiter das Brot direkt vor Ort im Sand und wir essen es noch warm !

Wir haben sehr viele Sterne und Sternbilder gesehen, der Mond war erst granz am Anfang vom Zunehmen. Sehr schön war jeden Morgen das Kreuz des Südens zu beobachten, welches ab 03h aufgegangen war. Auch die Milchstrasse, Sternschnuppen und Satelliten gab es zu sehen.

Da die Dromedare unser Hauptgepäck getragen haben und wir nur unsere Tagesrucksäcke, war das Gehen in der Wüste gut zu bewältigen. Gute Schuhe sind absolute Priorität, und natürlich Blasenbehandlungsmaterial. Ich selber habe die ganze Strecke in Trekkingsandalen gemacht. Einige hatten Schutzhüllen für ihre Handys dabei, was ich sehr empfehlen kann, (Sand !) dann Sonnenschutz für den Kopf und sehr gute Sonnenbrille. Die TeilnehmerInnen haben Funktionskleider getragen, die Begleiter die traditionelle Kleidung der Mauretanier. Ausserdem ist ein guter Schlafsack sehr wichtig, die Temperatur fällt in der Nacht erheblich ab, auf 3 – 6°C. Packliste erstellen !

Indem man jeden Tag früh aufsteht und dann viele Stunden geht, kommt man in einen Flow der sich trotz aller Beschwerlichkeiten sehr gut anfühlt. Man sieht alle diese wunderschönen Landschaften, die Oasen, die Berge und die Dünen und nicht zu vergessen die malerischen Dromedare in der Karawane, welche unsere Lasten tragen, unter diesem endlos blauen Himmel und ist einfach darin ein- und abgetaucht.  Alle haben durchgehalten, alle waren zufrieden mit sich selber und mit diesem atemberaubenden Abenteuer in Mauretanien.

St-Imier, 16.02.2025